Wald in der Klimakrise
Baumwurf und seine Folgen für die Wanderinfrastruktur im Naturpark Südeifel
Die Klimakrise hinterlässt zunehmend sichtbare Spuren in unseren Wäldern. Steigende Temperaturen, langanhaltende Trockenphasen und häufigere Extremwetterereignisse setzen den Bäumen stark zu. Besonders gravierend wirkt sich dies auf die Stabilität vieler Wälder aus. Der sogenannte Baumwurf, das Umstürzen oder Abbrechen von Bäumen, nimmt deutlich zu. Was früher vor allem bei starken Stürmen oder nach extremen Regenfällen geschah, passiert heute immer öfter auch ohne unmittelbaren Auslöser. Die Gründe liegen tief im Boden, denn durch die Dürreperioden der letzten Jahre vertrocknen Wurzeln, der Halt im Erdreich lässt nach und geschwächte Bäume fallen leichter um. Besonders betroffen sind Nadelwaldkulturen Fichten-Monokulturen, die wenig widerstandsfähig gegenüber Hitze und Schädlingen wie dem Borkenkäfer sind. Der Klimawandel fördert solche Ausbreitungen zusätzlich, dadurch kollabieren ganze Waldbestände.
Diese Entwicklungen haben auch direkte Auswirkungen auf die Wanderinfrastruktur im Naturpark Südeifel. Bäume stürzen auf Wanderwege, ausgeschilderte Routen müssen manchmal gesperrt oder umgeleitet werden. Allein in diesem Jahr sind bis September 2025 an 71 Stellen Bäume umgestürzt, teilweise sogar mehrere. Auch Schutzgeländer, Wanderbrücken und Stege können durch herabfallende Äste oder instabile Bäume beeinträchtigt werden. Trotz regelmäßiger Kontrollen durch den Naturpark und ehrenamtliche Wegewarte können Wanderwege nicht immer in perfektem Zustand sein, weil die Dynamik des Klimawandels vielerorts die Instandhaltungsmaßnahmen überholt und Privatwaldbesitzer zuständig sind für die Verkehrssicherungspflicht in ihrem Wald. Langfristig braucht es klimaresiliente Mischwälder, die Extrembedingungen besser aushalten können. Der Waldumbau hin zu Mischwaldstrukturen allein wird aber nicht ausreichen, zukünftig müssen laut den Forstämtern der Südeifel aufgrund der Trockenheit Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Wald und zur Waldentwicklung durchgeführt werden, um die Widerstandsfähigkeit der Waldbäume im Klimawandel zu stärken.

