Unsere einzigartige Natur in ihrer Pflanzenvielfalt bewahren

Orchideen als Sinnbild des Schönen und Seltenen im Naturpark Südeifel

Der Naturpark Südeifel gehört zu den an Orchideen reichsten Gebieten in Deutschland, er verfügt über seltene und streng geschützten Orchideenarten. Im Naturpark existieren von den etwa 60 in Deutschland verbreiteten Arten noch 30. Die Fundgebiete dieser aus dem Mittelmeergebiet und angrenzenden Regionen stammenden Orchideen sind die Halbtrockenrasen, meist dem Wald vorgelagerte Abhänge in Südlagen mit mildem Lokalklima. Aber auch in Orchideen-Buchenwäldern und auf Feuchtwiesen des Naturparks findet man bestimmte Orchideenarten.

Im Naturpark Südeifel sind beispielsweise das Manns-Knabenkraut (Orchis mascula) und das Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) heimisch. Das Manns-Knabenkraut ist 10 - 60 cm hoch, die Blüten weißlichrosa bis purpurviolett, selten reinweiß. Es wächst sowohl auf Halbtrockenrasen als auch auf feuchten und trockenen Wiesen sowie in lichtem Gebüsch und Laubwald, vorwiegend auf Kalk. Die Blütezeit reicht von April bis Mai. Das Purpur-Knabenkraut ist 25 - 90 cm hoch, die Blüten sind groß, weißlichrosa bis dunkelpurpur, selten reinweiß. Die Orchidee wächst auf Halbtrocken- und Magerrasen, Wiesen, lichten Laub- und Nadelwäldern und im Gebüsch, allerdings nur auf Kalk. Sie blüht im Mai und Juni.

Seit einigen Jahrzehnten ist es unverkennbar, dass Orchideen und viele ihrer Begleitpflanzen immer seltener werden. Fast nur noch in Schutzgebieten konnte dieser Entwicklung entgegengewirkt werden. Magerwiesen und -weiden auf Kalk und auf sauren Böden, Borstgrasrasen, Feuchtwiesen und nasse Streuwiesen sind Relikte unserer früheren Kulturlandschaft, die erhalten bleiben müssen, wollen wir uns auch in Zukunft an der Schönheit der Orchideen und anderer Wildblumen erfreuen. Zudem ist es wichtig, beim Betreten eines Orchideen-Biotops keinen Schaden zu verursachen. Die filigranen Pflanzen dürfen weder zertreten noch gepflückt werden. Ausgraben und Umpflanzen sind ebenfalls verboten und zudem sinnlos. Denn Orchideen sind mit ihrem Standort tief verwurzelt, sie bilden eine Symbiose mit den sogenannten Mykorrhiza-Pilzen, ohne deren Nährstoffe die Samen der Orchideen nicht keimen können. Sie können daher nur an dem Standort wachsen, an dem der für sie notwendige Wurzelpilz lebt. Ein Ausgraben und Umpflanzen der Orchideen führt zu einem Absterben dieser Wurzelpilze.

Wer sich über die im Naturpark heimischen Arten informieren will, kann die reich bebilderte Broschüre zum Orchideenschutz in der Südeifel mit den Steckbriefen der 30 heimischen Arten beim Zweckverband Naturpark Südeifel bestellen für 3,50 Euro plus Versand (E-Mail an info@naturpark-suedeifel.de). Außerdem ist ein 3D-Buch mit stereoskopischen Orchideen-Bildern beim Zweckverband erhältlich für 9,00 Euro plus Versand. Beides ist auch bei der Felsenland Südeifel Tourismus GmbH erhältlich, Neuerburger Str. 6, 54669 Bollendorf.

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