Gartenkultur Eifel im Juli

Naturnaher Teich – ein Wasserparadies im Garten

Wasser bereichert jeden Garten. Je abwechslungsreicher ein Garten angelegt ist, desto interessanter ist er nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere und Pflanzen. Eine gute Planung im Vorfeld ist wichtig, damit später nicht aufwendige Nachbesserungen vorgenommen werden müssen. Darüber hinaus muss die Verkehrssicherungspflicht berücksichtigt werden beim Anlegen eines Gartenteichs auf einem Privatgrundstück. Es ist grundsätzlich erforderlich, dass das Grundstück vollkommen eingefriedet und abgeschlossen ist. Der Garten, in dem sich der Teich befindet, sollte also nicht frei zugänglich sein, damit keine Haftungsansprüche an den Besitzer geltet gemacht werden können.

Um ein natürliches Gleichgewicht zwischen Jägern und Beutetieren im Gartenteich zu schaffen, sollte die Wasserfläche nicht kleiner als 10 Quadratmeter groß sein. Wenn ein natürliches Gleichgewicht besteht, ist keine Mückenplage zu befürchten, da Libellenlarven und Molche die Plagegeister im Zaum halten. Naturnahe Teiche sollen viele Tiere anlocken, daher sind sie an einem etwas abgeschiedenen Platz im Garten gut aufgehoben. Teiche zwischen 20 und 30 Quadratmetern Wasserfläche bieten ideale Voraussetzungen für eine pflegeleichte Bewirtschaftung. Technische Einrichtungen wie Filter oder Pumpen müssen nicht verwendet werden, denn ein nicht zu kleiner Gartenteich lässt sich auch ohne Technik im biologischen Gleichgewicht halten. Voraussetzung dafür ist, dass der Standort stimmt und kein übermäßig starker Nährstoffeintrag stattfindet. Der Teich sollte eher sonnig als schattig positioniert werden, weil die meisten heimischen Wasserpflanzen viel Licht und Wärme benötigen. Damit sich der Teich nicht zu stark aufheizt und das Wasser zirkulieren kann, ist zudem eine ausreichende Wassertiefe wichtig. Wenn der Teich mehr als einen Meter tief ist – ideal ist eine Tiefe von mindestens 1,20 Meter –, können darin die meisten Goldfische überwintern. Die tieferen Stellen des Gartenteichs sollten genügend Platz für alle Fische bieten.

Zur Abdichtung von Gartenteichen haben sich Folien gegen Kunststoffbecken durchgesetzt, denn Untersuchungen zeigen, dass Mikroplastik im Boden negative Folgen für Tiere und Pflanzen haben kann. Oft verwendet wird PVC-Folie, aber ihre Herstellung und Entsorgung ist aus ökologischer Sicht problematisch, weil sie Weichmacher enthält. Teichfolie aus sogenanntem EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) gewinnt deshalb immer mehr an Bedeutung. Der synthetisch hergestellte Kautschuk ist zwar teurer als PVC-Folie, aber dafür robuster, langlebiger und enthält keine Weichmacher. Ein Folienteich sollte immer in einem Stufenprofil angelegt werden. Das Profil bietet den verschiedenen Ansprüchen der Teichpflanzen gute Wachstumsvoraussetzungen und erleichtert die Teichpflege. An das Ufer schließt sich die etwa 10 bis 20 Zentimeter tiefe Sumpfzone an, darauf folgt die rund 40 bis 50 Zentimeter tiefe Flachwasserzone und in der Mitte befindet sich die Tiefwasserzone mit 80 bis 150 Zentimeter Wassertiefe. Zur Bepflanzung der Sumpfzone eignet sich beispielsweise die Sumpfdotterblume (Caltha palustris), in der Flachwasserzone fühlt sich die Wasserfeder (Hottonia palustris) wohl, in der Tiefwasserzone gedeiht ein Klassiker der Gartenteichgestaltung hervorragend: die Seerose (Nymhaea alba).

Tipp: Mein barrierefreier Garten

Damit der Gartenteich aus der Nähe betrachtet werden kann, sollte ein barrierefreier Zugang zum Teich möglich sein. Der Zugang wird durch breite Wege mit rutschfesten Steinplatten sowie Geländer trittsicher und für Rollator oder Rollstuhl befahrbar gestaltet. Um die Sicht auf den Teich nicht zu versperren, sollte bei der Pflanzenwahl darauf geachtet werden, dass in Ufernähe möglichst niedrige Pflanzen verwendet werden.  

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