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Die Wasseramsel – ein tauchender Singvogel

Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) wird bis zu 20 Zentimeter groß und erreicht eine Flügelspannweite zwischen 25 und 30 Zenrimetern. Sie ist gut zu erkennen an ihrem schiefergrauen bis dunkelbraunen Gefieder an der Oberseite. Der Kopf und die Unterseite sind rotbraun. An der Kehle, Brust und am Kinn ist das Gefieder weiß. Bei uns ist die Wasseramsel überwiegend ein Standvogel, sie führt also keine regelmäßigen saisonalen Wanderungen durch. Im Naturpark Südeifel kann sie bei Wanderungen im Bergland oder in hügeligen Wäldern beobachtet werden, beispielsweise an der Prüm, aber auch in kleinen, schnell fließenden Bächen hält sie sich auf.

Wasseramseln sind stark an Gewässer gebunden. Sie leben an geröllreichen, kleinen Bächen und Flüssen im Wald- und Bergland. Ihre Nester befinden sich in der Uferböschung, unter Brücken oder in Mauern. Ihre Nahrung besteht vor allem aus im Wasser lebenden Kleintieren wie Köcherfliegenlarven, Flohkrebsen oder Schnecken. Manchmal erbeuten sie sogar kleine Fische. Damit sie ihre Beute erreichen kann, zeigt die Wasseramsel ein Verhalten, das bei unseren einheimischen Singvögeln einmalig ist: sie schwimmt und taucht bis zu 15 Sekunden! Sie ist so sehr an das Leben am Wasser angepasst, dass sie sogar unter Wasser laufen kann, indem sie die Flügel schräg nach oben anstellt, um von der Strömung nach unten gedrückt zu werden.

Die Brutpaare kommen im Herbst zusammen, im darauffolgenden Januar/Februar besetzen sie die Brutreviere. Die Legeperiode reicht von Mitte Februar bis Ende Juni. Das Weibchen legt meist fünf Eier und brütet diese allein aus. Etwa 16-17 Tage und wird es dabei vom Männchen gefüttert. Die Jungen bleiben 20-24 Tage im Nest. Beide Elternteile füttern die Nestlinge, die bereits vor der Flugfähigkeit schwimmen können. Aktuell ist ihr Bestand in Deutschland nicht gefährdet, jedoch bleiben Wasseramseln ihren Brutplätzen sehr treu. Daher ist der Schutz ihres Lebensraums unbedingt erforderlich.

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