Amerikanische Roteiche ist Baum des Jahres 2025
Sie gilt als robust und anpassungsfähig bei Klimaveränderungen im Naturpark Südeifel
Die „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ hat die Amerikanische Roteiche (Quercus rubra) zum Baum des Jahres 2025 ernannt. Die aus Nordamerika stammende Roteiche wurde im 17. Jahrhundert als Zierbaum nach Europa gebracht. Der Klimawandel sorgt dafür, dass die anpassungsfähige Roteiche immer häufiger in unseren Wäldern und Parklandschaften zu sehen ist.
Die amerikanische Roteiche kann, wenn sie freisteht, um die 25 Meter hoch werden. In dichteren Waldbeständen können es aber auch 35 Meter sein, sie wird bis zu 400 Jahre alt. Im Naturpark Südeifel sind kleine, jüngere Bestände zu finden in der Nähe von Alsdorf, Ernzen und Holsthum, die ältesten Roteichen dort sind um die 70 Jahre alt. Ihr auffälliges Erkennungsmerkmal sind ihre langstieligen, recht großen, spitz gelappten Blätter, die bis zu 35 cm lang werden können. Besonders im Herbst trägt sie mir ihrem kräftig roten Laub zu einem prächtigen Farbspiel in den Wäldern bei. Laut der Dr. Silvius Wodarz Stiftung ist die Roteiche mit einem Anteil von 0,5 Prozent die zahlenmäßig häufigste nichtheimische Laubbaumart in unseren Wäldern. „Dank ihrer robusten Wuchsform und der Fähigkeit, auch in wechselhaften klimatischen Bedingungen zu gedeihen“ könne sich die Roteiche besonders gut an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen. „Die Roteiche sollte nicht großflächig als Reinbestand gepflanzt werden, sondern als Beimischung zu heimischen Baumarten. Einen guten Mischbestand zu erzielen ist ein Mosaikstein von vielen um den Wald an den Klimawandel anzupassen“, sagt Julian Gröber von Landesforsten Rheinland-Pfalz, zuständig für das Forstrevier Irrel. „Dazu gehört auch die hier nicht heimische Roteiche, die mit den Anforderungen der globalen Erwärmung besser zurechtkommt.“ Zudem könne die amerikanische Roteiche großflächige Waldbrände verhindern, da ihre Blätter schwer entzündlich sind.
Ihre Wahl zum Baum des Jahres ist allerdings nicht unumstritten, da z.B. das Laub der Amerikanischen Roteiche nur langsam zersetzt wird, dadurch kann sich die Nährstoffzusammensetzung im Boden verändern. Außerdem hat das Bundesamt für Naturschutz die Roteiche seit 2013 als invasive Art eingestuft, da sie einheimische Pflanzenarten verdrängen kann. Allerdings sind dazu erste
Anzeichen bisher nur auf extrem lichten, nährstoffarmen und sandigen Böden zu erkennen, wie etwa in Brandenburg. In der Südeifel ist die Roteiche bisher nicht als invasiv in Erscheinung getreten. Der Baum des Jahres wird seit 1989 von der „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ ausgerufen. Die Stiftung will damit über Eigenheiten verschiedener Bäume aufklären und auf bedrohte Bäume hinweisen.