Bau und Bildergalerie

Die „Irreler Wasserfälle“ sind eigentlich sogenannte Stromschnellen und erstrecken sich auf ca. 300 m Länge der Prüm. In Verbindung mit der Teufelsschlucht und weiteren angrenzenden Wanderwegen stellen sie einen touristischen Hotspot der Region dar.

In der Nacht zum 15. Juli 2021 wurden Häuser, Wanderwege und Wanderbrücken im Naturpark Südeifel zerstört durch die Flutkatastrophe. Auch die weit über Irrel hinaus bekannte Holzbrücke über den Irreler Wasserfällen konnte den Wassermassen nicht standhalten und wurde fortgespült. Die Wasserfälle selbst haben sich seitdem verändert. Böschungen sind eingestürzt bzw. instabil seit der Flut, Felsbrocken wurden fortgespült, Teile des angrenzenden Wanderwegs existieren nicht mehr.

Es war sofort klar, dass eine neue Brücke errichtet werden soll. Jedoch sollte es diesmal keine feste Brücke sein, da ein Mittelpfeiler wie bei der alten Brücke den Hochwasserabfluss behindern würde. Eine Hängebrücke hingegen kommt ohne einen Pfeiler in der Mitte aus und ist deshalb die einzig geeignete Alternative. Im Bereich der alten Brücke konnte die Hängebrücke jedoch nicht montiert werden, da die Uferböschungen in diesem Abschnitt nicht mehr existieren oder zu instabil sind. Außerdem ist der alte Standort nicht mehr der engste Punkt und auch deswegen ungeeignet für die Neuerrichtung der Brücke. Eine Verlagerung des Standorts 100 Meter flussabwärts Richtung Irrel war daher notwendig. 

Bereits im September 2021 wurde eine Marktrecherche durchgeführt, im darauffolgenden Oktober hat die Planung begonnen. Bevor der Förderantrag auf Wiederaufbauhilfe beim Land Rheinland-Pfalz gestellt werden konnte Anfang Juni 2022, musste eine komplexe Baugrunduntersuchung durchgeführt werden um feststellen zu können, wo die Brücke montiert werden kann. Darüber hinaus musste eine Kampfmittelsondierung durchgeführt werden sowie eine Vermessung. Die Belange des Naturschutzes spielten außerdem eine wichtige Rolle. Die Genehmigung für die baulichen Maßnahmen wurde Anfang Juli 2022 angefragt und im Dezember erteilt. Ende November gab das Innenministerium bekannt, dass die Verbandsgemeinde Südeifel eine Förderung in Höhe von 1.150.000 Euro aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ erhält für die notwendigen Voruntersuchungen, Planungen, die Zuwegung und den Bau einer Hängebrücke im Naturpark Südeifel nahe der Irreler Wasserfälle. Im August 2023 begannen die Bauarbeiten, die Montage der Hängebrücke sowie die Fertigstellung der Zuwegungen war Ende September 2023 abgeschlossen. Die Hängebrücke ist 110m lang, 16m über der Prüm. Die Pylone, die die Seile der Hängebrücke tragen, haben eine Höhe von ca. 10 Metern. Der Untergrund besteht aus besonders engmaschigen Gitterosten (Maschenweite 33X11mm, Drahtstärke 3mm). Es handelt sich also um keinen durchsichtigen Untergrund. Auf der Brücke gibt es Sitzgelegenheiten, außerdem ist sie teilweise barrierefei. Die Breite des Fußweges beträgt 140 cm. Die Steigung in Richtung Radweg beträgt 8,5%.

Das Projekt koordinierten Daniela Torgau (Geschäftsführerin Naturpark Südeifel) und Christian Wagner (Bauamt Verbandsgemeindeverwaltung Südeifel) in enger Zusammenarbeit mit Herbert Theis (Ortsbürgermeister Irrel). Geplant wurde das Projekt von der X Statik AG aus Chur (Schweiz) und durchgeführt von der Crestageo AG aus Chur. Die Prüfung und Bauüberwachung erfolgte durch Verheyen - Ingenieure GmbH & Co. KG aus Bad Kreuznach. Die Ankerbohrungen und Betonarbeiten hat das Bauunternehmen Gudelj durchgeführt. Die Zuwegungen wurden von dem Bauunternehmen Kohl Bau GmbH & Co angelegt. Die Absicherungen und Geländer hat die VR Saar-Mosel GmbH vorgenommen.

Der SWR sowie SAT.1 und die Entwicklungsagentur RLP haben über die Montage der Hängebrücke berichtet.

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