Ausstellung A. Hettinger & Rosa M. Hessling
30.09.2023 - 14.01.2024
Bitburg
Im Herbst zeigt das Haus Beda zwei Ausstellungen, die von Betrachtern Bewegung erfordern, um die präsentierten Werke in Gänze zu erleben!
In der Ausstellung Stiller Jubel – Licht werden in den letzten zwanzig Jahren entstandene Arbeiten der Künstlerin Rosa M Hessling im Kontext mit der Architektur des Haus Beda, den hauseigenen Kunstsammlungen im Atrium, dem Fritz-von-Wille-Museum und der Ausstellung Albert Hettinger Basalt in der Neuen Galerie im Haus Beda präsentiert. Durch das Aufeinandertreffen der geheimnisvoll strahlenden Arbeiten mit der im gesamten Haus präsentierten Kunst entstehen interessante ‚Dialoge‘, die zu jeder Tageszeit zu neuartigen Seherlebnissen führen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung der aus Zell an der Mosel stammenden Künstlerin stehen nahezu monochrome Arbeiten, die sie durch den Einsatz von Interferenzpigmenten in Verbindung mit Lacken in bis zu 80 hauchdünnen, wässrigen, lasierenden Schichten erstellt. In diesen Werken versucht Hessling Licht in vielfältigen Erscheinungsformen erlebbar zu machen. Die transluzenten Arbeiten erstellt sie in großen und kleinen Formaten auf Leinwand, Aluminium, Aludibond und verspiegeltem Glas. Durch die speziellen Pigmente, die einen Teil des einfallenden Lichts absorbieren und den anderen Teil reflektieren und auch brechen, kommt es auf ihren Bildern zu solchen Effekten, dass jeder Wechsel der Lichtverhältnisse oder der Perspektive eines sich im Raum bewegenden Betrachters zu einer veränderten Wahrnehmung der Farbigkeit führt. Die Farbtafeln changieren zwischen Grün, Rot, Blau, Türkis, Orange, Gold, Weiß und Schwarz. Hesslings „Malerei des Lichts“ strahlt auch in spärlich beleuchteten Räumen und versetzt durch die ihnen innewohnende Magie auf ‚leise‘ Weise in Erstaunen.
„Steine sind Informationsspeicher aus der Zeit der Erdentstehung. Sie sind der materielle Ausgangspunkt aller anderen Formen und des Lebens. In ihrer Zeitdimension für einen Menschen kaum fassbar.“
Albert Hettinger
In der Retrospektive über das Œuvre des in Bitburg geborenen Künstlers Albert Hettinger (1964 - 2022) werden große und kleinere Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen gezeigt: von der prämierten Abschlussarbeit des in Mayen ausgebildeten Steinmetzen Hettinger, über große ‚Basaltbomben‘ der Werkserie Morphogenesis, bis hin zu der letzten großen Stele des Bildhauers, die er aufgrund von schwindender Muskelkraft nicht mehr vollenden konnte. Bei allen Werken des Künstlers stand vor der eigentlichen bildhauerischen Arbeit das ‚Zwiegespräch‘ mit den von ihm selbst in Steinbrüchen ausgesuchten oder in Flussbetten gefundenen, vor Urzeiten entstandenen Basaltformationen.
Aus Respekt und Bewunderung vor der natürlichen Formgebung dieser Millionen Jahre alten, kosmische Energie besitzenden Basaltsteine bearbeitete Hettinger bei vielen Steinen ‚nur‘ einzelne Partien und beließ Teile im ursprünglichen, ‚bruchrauhen‘ Zustand. Der Kontrast zwischen den von der Natur über Jahrtausende geformten, krustenartigen, porigen, oft leicht bräunlichen oder rostfarbigen Oberflächen und den vom Künstler aus dem Inneren der Steine herausgearbeiteten, scharfkantigen, glatt geschliffenen, dunkelgrauen Formen, könnte kaum größer sein. In der Bitburger Ausstellung werden weiterhin Aufnahmen präsentiert, die Albert Hettinger in seinem atmosphärischen Studio und beim Arbeiten zeigen.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber Verlag
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 15:00 bis 18:00 Uhr Samstag, Sonntag, Feiertag 14:00 bis 18:00 Uhr